Design Thinking
Nachwuchsforscher aus aller Welt sammeln erste Erfahrungen
Im Rahmen der International Summer Science School Heidelberg (ISH) lernten am Mittwoch, dem 20. Juli 2016, achtundzwanzig Schüler im Alter von sechzehn bis einundzwanzig Jahren aus verschiedenen Partnerstädten Heidelbergs die Methode des „Design Thinking“ kennen. In einem eintägigen Workshop wurden den Schülern die verschiedenen Schritte dieser Arbeitsmethode näher gebracht. Die kreative Atmosphäre im SAP AppHaus Heidelberg war dafür der richtige Ort: Hier finden regelmäßig Innovations-Workshops mit Kunden der SAP statt, bei denen unter anderem diese Methode zum Einsatz kommt.
ISH und SAP kooperieren
Jährlich kommen Schüler mit naturwissenschaftlichen Interessen aus Heidelbergs Partnerstädten und darüber hinaus aus Australien, Israel, Frankreich, USA, Großbritannien, Deutschland und Japan in Heidelberg für vier Wochen zusammen, um an den verschiedensten namhaften Forschungsinstituten Heidelbergs, wie beispielsweise dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) oder dem Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) unter Anleitung von renommierten Wissenschaftlern Praktika zu absolvieren und so einen Einblick in die Forschung zu erhalten. Eine Kooperation der ISH mit einem Wirtschaftsunternehmen fand mit SAP dieses Jahr zum ersten Mal statt.
Brainstorming für ein Alumni-Netzwerk
Um den verschiedenen Teilnehmern der einzelnen Jahre auch jahrgangsübergreifend ein Netzwerk zu ermöglichen, befasste sich der Workshop intensiv mit der Fragestellung „Wie kann man die ehemaligen ISH-Teilnehmer motivieren, miteinander und mit der ISH in Kontakt zu bleiben?“. Diese Frage stellte sich, da seit Jahren zwar ein enger Zusammenhalt innerhalb der jeweiligen Jahrgänge von Seiten der Stadt Heidelberg registriert wird, ein jahrgangsübergreifendes Netzwerk hingegen sich bisher aber nicht etablieren konnte. Dabei ist anzunehmen, dass viele Teilnehmer der ISH aus einem solchen Netzwerk und den darin angesammelten Erfahrungen langfristig profitieren und so eine noch stärkere Bindung zu dieser Initiative aufbauen. „Es war eine super Erfahrung, die mich auch in der Wahl meines Studienfachs beeinflusst hat“, resümiert ein Alumnus über den Austausch.
In welcher Form jedoch ein Alumni-Netzwerk eingeführt und welche Ziele damit erreicht werden können, war die Aufgabenstellung, die die Teilnehmer den gesamten Tag über beschäftigte. Anhand des Design-Thinking-Prozesses definierten sie zunächst die Problemstellung genauer und sammelten mit Hilfe von Interviews wertvolle Eindrücke. In einer intensiven Brainstorming-Phase wurden dann zahlreiche Ideen zur Etablierung eines Alumni-Netzwerkes generiert. Letztendlich präsentierten alle fünf Gruppen am Ende des Workshops kreative Interpretationen ihrer Lösungsvorschläge. Neben einem Puppentheater kamen dabei auch Rollenspiele und kurze Theaterstücke zum Einsatz.
Um in Zukunft mit ehemaligen Teilnehmern in Verbindung bleiben zu können, waren viele Ideen an der ISH-Website orientiert. Hauptfokus dabei war eine Übersicht über die verschiedenen Orte, an denen die Alumni leben, sowie Möglichkeiten mit anderen Alumni bezüglich deren Arbeits- und Forschungsschwerpunkten in Kontakt zu treten. Dies würde den künftigen Forschern zusätzlich einen professionellen Austausch ermöglichen. Dr. Philipp Gebhardt, Leiter des European Learning Laboratory for the Life Sciences (ELLS) zeigte sich begeistert: „Ich hatte persönlich viel Spaß an den kreativen Präsentationen am Ende des Tages und bin stark daran interessiert, einige der entwickelten Konzepte in Zusammenarbeit mit der Stadt Heidelberg zu prüfen und umzusetzen. Manche der Elemente sollten sich auch problemlos über die bereits existierende ISH-Webseite realisieren lassen.“
Zum Abschluss äußerten sich auch die Teilnehmer enthusiastisch. Sie hätten gesehen, wie mit Hilfe von Design Thinking Ideen innovativ angegangen werden können. Auch Organisator Dr. Philipp Gebhardt gab positives Feedback: „Die Coaches des Design & Co-Innovation Centershaben die Gruppen fantastisch angeleitet und immer wieder motiviert den nächsten Schritt zu machen – das war vor allem durch die Hitze an diesem Tag zeitweise keine einfache Aufgabe. Umso wichtiger war die Erfahrung für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass es sich lohnt dran zu bleiben und die gesammelten Ideen kreativ als Prototypen umzusetzen.“